Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris)

Das relativ spät im Sommer aufblühende Gewöhnliche Leinkraut, auch Frauenflachs genannt, ist kaum mit einer anderen Art zu verwechseln. Die Pflanzen erreichen i.d.R. eine Wuchshöhe von 30 – 50 cm, die Blätter sind schmal lanzettlich, der traubige Blütenstand trägt viele hellgelbe Blüten, mit auffällig orangefarbigen Gaumen. Auffällig ist auch der Blütensporn, der eine Länge von bis zu 30 mm erreichen kann. In diesem befindet sich Nektar, der von größeren Insekten mit langen Rüsseln, vor allem Hummeln und bestimmten Bienen-Arten, geerntet wird. Die Tiere müssen groß und schwer genug sein, um die Oberlippe und die Unterlippe der Blüte auseinander zu drücken, damit sie so Zugang zum Sporn bekommen.
Zu finden ist das Gewöhnliche Leinkraut fast überall in der Pfalz an Straßen- und Wegrändern. Auf den sandigen mageren Böden im Pfälzerwald werden auch Wiesen und Weiden besiedelt. Die Blütezeit reicht von Juni bis September (Oktober). Auf den Pfälzerwald-Wiesen kommt das Gewöhnliche Leinkraut erst nach der Mahd großflächig zur Blüte.
Aufgrund des hohen Gehalts an haaraufhellender Ameisensäure wurde Leinkraut von den Kelten zum Blondieren der Haare verwendet. Wer herausfindet, wie das genau gemacht wurde und das Vorgehen mal testet, kann uns bitte das Ergebnis mitteilen.