Weinbergs-Lauch (Allium vineale)

Der Weinbergs-Lauch ist eine typische Art aufgelassener Weinberge. Im Pfälzerwald ist er aber auch auf Grünlandbrachen und in Säumen entlang von Wiesen, Weiden und Äckern recht häufig. Allerdings bevorzugt er eindeutig trockene Böden, Grünland an Standorten, auf denen früher im Pfälzerwald Ackerbau betrieben wurde. Vielleicht ist er im südlichen Pfälzerwald aufgrund früherer Zeiten so häufig, als man hier noch sehr viel Kartoffeln, Roggen und Hafer anbaute. Wie auch immer – im extensiv genutzten Grünland kann er sich behaupten. Ob das Weidevieh die Art meidet? Es ist anzunehmen, denn die Stängel, Blätter und Blüten schmecken recht aromatisch.
Interessant sind die Blütenköpfchen dieser Lauch-Art. Es bilden sich oft nur wenige Blüten, manchmal gar keine. Stattdessen werden die Blütenanlagen zu Brutzwiebeln umgebildet, aus denen dann Blätter aussprießen. So etwas nennt man Pseudoviviparie. Viviparie steht für Lebendgeburt. Pseudoviviparie, weil es kein Samen aus zwei Elternteilen ist, aus dem Nachwuchs hervorgeht, sondern eine vegetativ entstandene Brutzwiebel, die identisch ist mit der Pflanze, die sie hervorbringt. Manchmal bilden einzelne Pflanzen des Weinbergs-Lauchs aber auch wunderschöne kugelige Blütenstände aus. Diese tragen dann nur wenige Brutzwiebeln am Grund des Blütenstandes.